Am gestrigen Freitag erschien die neue Bike-Bild, die sich selbst "BIKE Bild" nennt, als ob "Bike-Bild" nicht schon schlimm genug wäre. Die Bike-Bild hat sich nahezu völlig der Verkaufsförderung von Elektrofahrrädern und dem "Spaßfaktor" verschrieben, ein Wort, ich habe es gezählt, das in dieser Ausgabe zweimal vorkommt, was dreimal zu oft ist. Im letzten Heft hieß es noch alliterativ "Fun-Faktor".
Mit Spaß und Fun kennt sich auch Herr Schlie aus, wenngleich er das Wort nicht richtig schreiben kann: auf seiner Webseite steht es mit Doppel-s, was den vorangehenden Vokal deutlich kürzer macht als er sein sollte. Damit klingt es wie "Spastik" und ist falsch.
26 August 2017
24 August 2017
Schlie, Stefan. Oder: "Oh weh"
Selten findet man Webseiten, die einem so die Haare zu Berge stehen lassen wie www.bikeschlie.de
Mittig gesetzter Fließext allein (Gruß an den Designer!) ist ja schon schlimm, dann aber dies:
Mittig gesetzter Fließext allein (Gruß an den Designer!) ist ja schon schlimm, dann aber dies:
Ich bin seit inzwischen mehreren Jahrzehnten in der Bikeszene tief verwurzelt.(Nichts von dem, was hier steht, ist erfunden. Alles ist reines, unverfälschtes Zitat. Der Mann schreibt wirklich so, seufz.)
Als Fahrradtrialer durfte ich meine größten Wettbewerbserfolge feiern. Viele Male norddeutscher Meister, Deutscher Meister, zweimal Vizeweltmeister und einige Male Mannschaftsweltmeister sind in der Zeit zusammengekommen. Diese Titel hab ich genutzt, um viele Shows in allen möglichen Bereichen und Szenen zu fahren, um auf diesem Wege als Profi existieren zu können.
Langjährige Partnerschaften zu Sponsoren haben sich dadurch entwickelt:
25 Jahre Giant (Jetzt Mondraker), 25 Jahre UVEX und demnächst 30 Jahre Magura gehören dazu.
Zudem hat sich über Guiding und Fahrtechnik im Laufe der Jahrzehnte zum Großteil auf La Palma mit Atlantik Cycling ein enormes Netzwerk entwickelt, dass ich für so manche Aktivität sehr gut nutzen kann.
Aktuell gibt mir der Supertrend eMTB unter dem Motto #uphillflow zusammen mit Bosch eBike Systems und Visionär Claus Fleischer einen ungeahnten Rückenwind, erneut neuen Spass [Spaß] und Leidenschaft in einer gewaltigen Dimension des Fahrradfahrens 2.0 zu finden.
18 August 2017
Tim Jackson sees the light
Tim Jackson, durch und durch Marketing-Mann, u.a. fast sieben Jahre bei Masi USA (Mitte 2004 bis Januar 2011), wird im Alter weiser. Obwohl Rennradfan, erkennt er, als er 2011 bei Masi seinen Abschied nimmt, dass Räder nicht nur Sportgeräte sind. Noch immer sei er Rennrad-Nerd, aber Transport- und Pendlerräder würden ihn zunehmend begeistern, und er habe den starken Wunsch, Wege zu finden, um das Rad stärker in den Alltag einzubinden:
Foto: Kenstone, Taiwan, and https://mainevelophile.wordpress.com/2008/10/
I am still a race nerd and am very enthusiastic about the sport, but I've grown increasingly passionate about transportation/commuting bikes over the years and have a strong desire to find ways to make bicycles a bigger part of people's every day lives. As I look at the world that my children will inherit, I see a greater need to get people on bikes more often- either for the environment or for their health.Das lässt doch sehr hoffen.
Foto: Kenstone, Taiwan, and https://mainevelophile.wordpress.com/2008/10/
11 August 2017
Mein erstes Mal mit Masi
"Regardless of price, you are getting nothing more than a re-badged stock bike from one of the Taiwan manufacturers. Masi is nothing more than a tradename play. In fact, you could argue it was the first of its kind, even before its current incarnation, when it moved from Italy in the 70s to California and started manufacturing their bikes in Mexico. However, at least then, there was some sense that Masi still was designing the bikes themselves. Masi's input seems to be focused more on price point (i.e. component selection) and paint scheme. Other than that, I have a feeling a bunch of stock models are sent over from Taiwan (hell, the owner [I think he means the product manager] blogs about his trips there) where he selects the models/combinations which fit into his business plan."Viel mehr muss man dazu nicht sagen. Recht anständige Räder aus Taichung in Taiwan, vermarktet über eine US-Firma (Haro), die mit den Masi-Namensrechten ordentlich Staat zu machen glaubt. Mit Faliero und Alberto Masi haben diese Räder nur sehr indirekt zu tun. In Europa bislang nur in der Schweiz zu haben: https://www.indiansummer.ch/brands/masi/
Recht betrachtet, ist das Spiel mit Markennamen nichts anderes als das, was schon immer Geschäftsmodell zahlreicher Vertriebsfirmen war, man denke an die Wiederauferstehung von Nokia oder AEG. Auch im Fahrradsektor ist das nichts Neues: selbst Traditionsmarken wie Bianchi (übrigens seit Jahrzehnten fest in schwedischer Hand) oder Colnago lassen längst in Asien produzieren.
Die Amerikaner, die den Namen Masi vermarkten, beschwören eifrig das italienische Erbe, und so ziert das gute alte "Masi Milano"-Wappen den Karton, in dem, vorzüglich verpackt wie ein Ikea-Regal, die Bestandteile des Modells Alare (italienisch für 'Feuerrost', engl. 'andiron', frz. 'chenet') liegen. Modelljahr 2015, gekauft, neu und ungebraucht (wie gesagt, es kam im Karton), im August 2017 für kaum mehr als 400 Euro bei Cykelringen in Stockholm, einem der fürchterlichsten Kettenläden dieses Landes. Ein feines Rad vom Kunsthandwerker ist das Alare nicht, aber es fährt sich sehr ordentlich und kostet gerade einmal so viel wie fünf Monate öffentlicher Nahverkehr hier in Stockholm.
Gelacht habe ich beim Lesen des Masi-Kataloges von 2014:
“Faliero’s [Faliero Masi, 1908 to 2000] mission was to build an ‘honest bike’, one that rode well, was durable, and was built with the finest materials available, regardless of where the materials were from or where the frames happen to be made [China ;-)]. This ‘Masi way’ coincides perfectly with Masi’s belief that it doesn’t matter where the frame is built, only that it be built properly, using the finest materials available.”Um eventuellen Spekulationen vorzubeugen: die Fabrik, in der mein Masi entstand, ist weder die von Giant noch die von Merida, sondern die Kenstone-Fabrik in Taichung. Kenstone ist ein OEM-Fabrikant, der eine ganze Reihe von Marken bedient, darunter Haro, Norco, Falter, Morrison und eben auch Masi. Wir lernen: In der modernen Outsource/Ausbeut-Ökonomie, bezahlen wir für Aufkleber.

Schwupps, schon ist das Rad ein Pseudo-Italiener

So also sieht mein Alare aus. Ich fahre die weiß-grüne Variante

In der Einsteiger-Klasse, die von den industrienahen Fahrradheften mit "um EUR 1000" (Bike-Bild 2/2017) angegeben wird, tummeln sich durchweg Räder mit Komponenten, wie sie auch mein Masi-Ausläufer ausweist. Weshalb diese Räder EUR 600 mehr kosten als mein Masi, verwundert. Offensichtlich kann man ein 700-Euro-Rad auch für 400 verkaufen und noch immer Gewinn machen.
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