19 Dezember 2017

Magazin "Cycle Classic"

Nahezu uneingeschränkt empfehlenswert: Die Ausgabe 2017 (erscheint wohl nur jährlich) von "Cycle Classic". Während das Muttermagazin Cycle vom Hipster bis zum Sammler alle Radfahruntergruppen zu bedienen sucht, beschränkt sich der Classic-Ableger auf Räder aus den 70er, 80er und 90er Jahren.

Kenntnisreiche Artikel — nicht immer mit dem kritischen Unterton, den man sich wünscht — kontrastieren, wie überall in der Magazinwelt, mit sogenannten Produktvorstellungen, die natürlich nichts anderes sind als Werbung. Wer darüber hinwegsehen kann (und über Formulierungen wie "Knapp 70 Euro werden für die Bremse aufgerufen"), wird hier bestens informiert.
Mehr unter: https://wieland-verlag.com/cycle_classic/2017

Für mich stößt Cycle Classic in eine Lücke, die seit langem darauf wartete, gefüllt zu werden. Gerade als Gegengewicht zu der Kommerzialisierung des Vintage-Sektors könnte Cycle Classic helfen, die schlimmsten Auswüchse zu verhindern: nicht jedes alte Rad mit Stahlrahmen sollte beim Verkauf automatisch 800 Euro bringen, und organisierte Ausfahrten in Italien sind keine 90 Euro Anmeldegebühr wert. Professionelle Fahrrad-Aufhübscher verlangen mittlerweile Preise, die auf unanständig hohe Margen schließen lassen. Andererseits: ein Komplettrad mit Winterreifen für den VW Golf kostet eben auch schon 500 Euro, was sind da 1 500 für ein perfekt restauriertes Rennrad aus den 70ern?

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